Klassenerhalt aus eigener Kraft fixiert
Am vergangenen Samstag kam es in Mödling zum Aufeinandertreffen der Tabellennachbarn in der Herren B. Die Ausgangssituation war für unsere Herren klar. Mit einem Sieg gegen HC Austria ist der Klassenerhalt fix und das Spiel am Sonntag gegen HC Graz wäre bedeutungslos. Bei allen anderen Ergebnissen müsste man rechnen. Um den Lesern und Leserinnen die komplizierten Szenarien zu ersparen, haben die Jungs von Coach Robert die Pflichtaufgabe erfüllt und spielen auch in der kommenden Saison erneut in der Herren B.
Von der ersten Minute an merkte man, dass die Hausherren dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Die Mannschaft war an diesem Tag perfekt eingestellt. Jeder Spieler wusste, welche Aufgaben er an diesem Tag zu erledigen hatte. Mit Miroslav im Tor spielten unsere Herren an diesem Tag zu Beginn der 1. Halbzeit mit einem ehemaligen serbischen Nationalteamtorhüter, der für die notwendige Ruhe sorgte. Aus der ersten Strafecke erzielte Pauli den Führungstreffer und schon wenige Minuten später konnten die Herren mit einem weiteren Treffer die Führung auf 2:0 ausbauen. Dann haben sich die Drehbuchschreiber dieses Spieles aber etwas ganz ausgedacht. Geplant war, dass es nach ca. 15 Spielminuten einen Tormannwechsel geben soll, doch kurz davor konnte Pauli einen „Schlenzer“ auf der Linie nur mehr mit dem Körper abwehren und das Schiedsrichterteam entschied auf Strafstoß. Martin, der im Training seine Mitspieler beim 7-Meter-Schießen immer wieder zur Verzweiflung bringt, wurde eingewechselt. Der Stürmer des HC Austria zeigte Nerven und verschoss. Einige Minuten später gelang den Gästen aus dem zweiten Bezirk in Wien schließlich doch der Ausgleich. Für die Spannung gut, für die Nerven etwas weniger. Kurze Zeit später gab es nach einem Missverständnis und einer falschen „Ansage“ unseres Torhüters dann erneut Strafstoß für die Gäste. Eigentlich hätte es der Augenblick von Martin werden sollen, der den von ihm verschuldeten 7-Meter bravourös gehalten hat, doch darüber diskutierte nach dem Spiel niemand mehr. Während sich der Schütze schon über die vergebene Großchance ärgerte, zeigte der Schiedsrichter aus Wiener Neudorf erneut auf den 7-Meter-Punkt. Für das Nervenkostüm von Torhüter, Spieler, Trainer, Betreuerin und Fans eine enorme Belastung – angeblich soll sich der Goalie unserer Herrenmannschaft zu früh bewegt haben. (auf Hockey-TV ist es nicht ersichtlich, mit 16-facher Zeitlupe eventuell). Erneut trat der frühere HG-Mödling Spieler Thomas Ivantisch zum Strafstoß an und erneut hielt Martin. Da keine der beiden Mannschaften in den verbliebenen Minuten der ersten Halbzeit ein unnötiges Risiko nahm ging es mit einem Spielstand von 2:2 in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel konnten unsere Herren erneut einen schnellen 2-Tore-Vorsprung erspielen. Wer jedoch nun dachte, dies wäre die Entscheidung, der irrte sich. Die Gäste verkürzten ihrerseits mit einer gelungenen Kombination auf 4:3. Und auch für den zweiten Spielabschnitt haben sich die Drehbuchautoren dieses Spieles etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Nach einem Pass im Schusskreis des HC Austria spielt ein Verteidiger der Gäste den Ball nur mehr im Liegen. Der Schiedsrichter aus Wiener Neudorf zeigt sofort auf den 7-Meter-Punkt lässt sich dann aber von seinem Kollegen, der sich zu diesem Zeitpunkt in der anderen Hälfte des Spieles aufhielt „overrulen“. Somit hieß es weiter zittern. 13 Minuten vor Schluss fiel dann die Vorentscheidung. Nach einer schönen Kombination versenkte Nikola den Ball zum erlösenden 6:3 im Netz der Gäste. Dann die 15. Spielminute: Felix wird in einen Zweikampf mit dem an diesen Tag frustriert wirkenden J. Winkler verwickelt und sieht „Gelb“. Als er dem Schiedsrichter erklärt, dass ausgerutscht sei und anschließend vom Spieler der Gäste gerempelt worden ist, erhöht der Referee die Strafe auf 5! Minuten. Time-Out Mödling, Torhüterwechsel und Umstellung der Taktik waren die Folge. Als unseren Herren dann der siebente Treffer an diesem Tag gelang, und auf der Match-Uhr nur mehr sechs Minuten zu spielen waren, konnten die Buffetmitarbeiter und Buffetmitarbeiterinnen das „Siegesbier“ einkühlen. Der Anschlusstreffer nach einer Strafecke zum 7:4 kam für die Gäste zu spät. Als man nach dem Ausschluss wieder vollzählig war, gelang unseren Herren noch ein „empty net Goal“ zum 8:4 Endstand.
Zum ersten Mal in dieser Saison belohnte man sich für eine starke Leistung. Zum ersten Mal gab es keinen Einbruch in der zweiten Spielhälfte und zum ersten Mal in dieser Saison zeigte man Kampfgeist und Zusammenhalt. Nach nur 70 Tagen ist die Hallensaison wieder vorbei, denn das Spiel gegen die Grazer hat weder für den HC Graz noch für HG Mödling eine Bedeutung. Jetzt gilt der Fokus auf die Vorbereitung für die Feldsaison. Hoffentlich gibt es 2020 die ersten Punkte in der Bundesliga.
Torschützen für HG Mödling: Nikola Babic, Norbert Kovács, Paul Pontasch, Sandeep Singh (2), Johannes Thür, Marton Wesseléwyi (2)
Die besten Szenen sind auf Hockey-TV zu sehen!